Kuba Rundreise

Kuba ist nicht so klein wie oft vermutet. Mit einer Fläche von rund 110.000 km² ist der Archipel in etwa so groß wie Österreich oder die ehemalige DDR. Will man viel vom Land sehen, muss man entsprechend Zeit einplanen: mindestens ein Monat ist notwendig für eine Kuba Rundreise, um ohne Hektik die meisten der interessanten Städte und Regionen besuchen zu können. Der Transport in Kuba ist oft zäh, man sollte sich deshalb nicht zu viel vornehmen und lieber längere Zeit in einem Ort verbringen, was die Entscheidung nicht einfacher macht. Wer wenig Zeit hat, muss zwangsweise Abstriche machen. Doch was lohnt sich wirklich zu sehen? Wir versuchen im folgenden einige Vorschläge für verschiedene Zeitbudgets zu liefern.

Hinweis: Die Kuba Rundreise Vorschläge gehen alle vom Startpunkt Havanna aus, lassen sich jedoch genauso von Varadero beginnen. Sie sind sowohl mit dem Bus (Víazul), mit Überlandtaxis oder dem Mietwagen zu absolvieren. Es bietet sich an, verschiedene Touren und Transportmöglichkeiten nach Bedarf zu kombinieren. Am besten prüft man vorab unter www.viazul.com die Preise und Verbindungen. Kleinere Städte ohne Víazul-Anbindung können meist von der nächstgrößeren Provinzhauptstadt günstig und spontan mit dem Überlandtaxi bzw. Camion angesteuert werden. Die Eisenbahn verbindet das Land recht zuverlässig über die West-Ost-Achse, Tickets sind jedoch nicht immer ausreichend erhältlich (siehe Transport auf Kuba).

„Flucht aus Havanna“ – Rundreise Kuba in einer Woche

Wer nur rund eine Woche Zeit hat, muss sich auf wenige Highlights beschränken. Hierfür bietet es sich an, zunächst in Havanna zu starten, wo man mindestens drei Tage einplanen sollte. Jeder fünfte Kubaner lebt in der Hauptstadt, sie ist mit ihren 2,1 Millionen Einwohnern die größte Metropole der Karibik. Havanna bietet nicht nur die vielseitigste Museumslandschaft der Insel sondern ist vor allem für das landesweit einmalige Kultur- und Nachtleben bekannt. Zudem besteht Havanna nicht nur aus der Altstadt. Auch andere Viertel wie das moderne Vedado oder das entspannte Cerro laden zum entdecken ein. Auch wenn Havanna von manchen schnell als anstrengend empfunden wird: Es lohnt sich, ausreichend Zeit einzuplanen und den verschiedenen Stadtteilen eine Chance zu geben.

Nach den Tagen in Havanna bleibt genügend Zeit für einen Abstecher ins nahe gelegene Viñales, dem Hauptanbaugebiet des berühmten kubanischen Tabaks. Der kleine Ort ist etwa drei Stunden (180 km) von Havanna entfernt und gut mit Bus und Überland-Sammeltaxi („Taxi Colectivo“) zu erreichen. Die malerische Landschaft des Viñales-Tals wurde von der UNESCO mit dem Titel „Kulturlandschaft der Menschheit“ ausgezeichnet und bietet den idealen Kontrast zum turbulenten Havanna. Hier kann man einige Tage ausspannen um sich Wanderungen und Reitausflügen zu widmen bevor es zurück nach Havanna geht.

Wenn noch Zeit auf der Kuba Rundreise bleibt, lohnt sich auch ein kurzer Ausflug nach Varadero, wo man nur 145 km von Havanna einen der schönsten Strände des Landes genießen kann. Wer es weniger touristisch mag stattet einfach den ebenfalls traumhaften „Playas del Este“, den „Stränden des Ostens“, wie die Stadtstände von Havanna genannt werden, einen Besuch ab. Sie befinden sich etwa 30 km außerhalb der Stadt und sind in einer guten Dreiviertelstunde mit Bus und Taxi zu erreichen. Hier kann teilt man sich den Strand bei gutem Wetter mit den Einheimischen.

Wer kein Badetyp ist, setzt sich mit dem Hershey-Train Richtung Matanzas in Bewegung. Die gut dreistündige Zugfahrt mit der einzigen elektrischen Eisenbahn der Karibik ist ein Erlebnis für sich. Matanzas, das auch das „Athen Kubas“ genannt wird, bietet viel authentischen Charme und ist für seine vielen Brücken bekannt. Hier kann man auf einer Kuba Rundreise den kubanischen Alltag abseits der Touristenpfade beobachten.

Das beste vom Westen – Kuba in zwei Wochen

In zwei Wochen kann man bereits einiges von der Vielfalt des Landes kennen lernen. Bei einer Rundreise mit Startpunkt Havanna kann man sich zunächst einige Tage im malerischen Viñales gönnen, von wo aus sich Ausflüge an die Nordküste anbieten, z.B. an den wunderschönen Strand von Cayo Levisa. Alternativ dazu liegen auf halbem Weg zwischen Havanna und Viñales das beschauliche Ökodorf Las Terrazas sowie die Wasserfälle von Soroa, die auf jeden Fall einen Besuch wert sind.

Danach geht es weiter Richtung Cienfuegos, einer malerischen Küstenstadt im französischen Stil. Hier lädt die gemütliche Uferpromenade zum flanieren ein. Wer sich gerne süß abkühlen möchte, dem sei ein Geheimtipp ans Herz gelegt: Die staatliche Eisdielenkette „Coppelia“ betreibt in Cienfuegos eine der besten Filialen des Landes.

Die nächste Station ist das nahegelegene Santa Clara. In der studentischen Stadt lebt der Kult um Che Guevara wie nirgends sonst auf Kuba. In dem Mausoleum am Stadtrand sind seit 1997 die sterblichen Überreste des „Commandante“ aufbewahrt. Wem in Santa Clara das Meer fehlt, der kann mindestens einen Tagesausflug in das kleine Küstensstädtchen Remedios unternehmen, wo das Leben am einen beschaulichen und erfreulich untouristischen Gang geht.

Vor der Rückkehr nach Havanna sollte man versuchen dem historischen Trinidad einen Besuch abzustatten. Einst eine Hochburg des Zuckerrohranbaus und des Sklavenhandels glänzt Trinidad heute mit einer hervorragend Restaurierten Altstadt die zum UNESCO-Weltkulturerbe zählt.

Einmal quer durchs Land – Kuba Rundreise 4 bis 5 Wochen

Wer gute vier Wochen Zeit hat, kann es wagen einmal quer durchs Land zu fahren. Von Viñales bis Baracoa sind es gut 1.200 km – doch selbst wenn man mit dem Mietwagen unterwegs ist, sollte man die Strecke nicht unterschätzen. Angefangen von Havanna geht es wie bei den anderen Touren ebenfalls zunächst in das Dörfchen Viñales, das man aufgrund der umliegenden Naturschönheiten trotz des Massentourismus nicht verpassen sollte. Danach bietet es sich an, beginnend mit Matanzas alle Provinzhauptstädte nach Osten „abzuklappern“, wobei sich einige interessante Abstecher jenseits der Hauptrouten ergeben.

Von Matanzas aus geht es weiter nach Cienfuegos, es folgt mit Sancti Spíritus die gemütliche Hauptstadt der gleichnamigen Provinz. Che-Fans sollten Santa Clara auf keinen Fall verpassen. Auch wenn sie keine Provinzhauptstadt ist – die Weltkulturerbe-Stadt Trinidad ist einen Besuch wert. Bei gutem Wetter lohnt sich von hier aus ein Badeausflug an den benachbarten Playa Ancón, einem der schönsten Strände der kubanischen Südküste.

Von Trinidad geht es weiter nach Camagüey, das mit seinen 320.000 Einwohnern die größte Stadt Zentralkubas ist. Wer droht in Zeitnot zu geraten, sollte das eher maue Las Tunas auslassen und direkt weiter nach Bayamo ziehen. In der historischen Stadt wurde die kubanische Nationalhymne „La Bayamesa“ zum ersten Mal angestimmt, die nicht ohne Grund Bezug auf die Leute der Stadt nimmt.

Etwas mehr Zeit sollte man für Santiago de Cuba einplanen, der zweitgrößten Stadt des Landes und der kulturellen Wiege der kubanischen Nation. In der karibischen Metropole pulsiert das Leben wie nirgends sonst außerhalb Havannas.

Wer möchte kann noch einen Abstecher ins benachbarte Guantánamo unternehmen, bevor es weiter nach Baracoa geht. Die erste und älteste Stadt die von den spanischen Kolonisatoren gegründet wurde besticht durch ihren karibischen Charme und liegt inmitten des tropischen Regenwalds. Ein Besuch des benachbarten Humboldt-Nationalparks ist empfehlenswert.

Ruhe und Natur abseits der Touristenpfade – eine Tour durch Ost- und Zentralkuba in 2-3 Wochen

Wer genug hat von klassischen Touristenorten wie Varadero oder Viñales und auf der Suche nach beschaulicher Natur und authentischem Alltag jenseits der ausgetretenen Pfade ist, sollte einen Blick auf diesen speziellen Kuba Rundreise Vorschlag werfen.

Los geht es wieder ab Havanna, von wo aus man mit dem Bus zur Südküste nach Batanabó fährt. Dort starten die Fähren zur Isla de la Juventud, der „Insel der Jugend“. Wichtig ist, sich rechtzeitig um alle Tickets zu kümmern. Hier kann man in der Hauptstadt Nueva Gerona das gemütliche Treiben mit der sicheren Gewissheit beobachten, dass man gerade wahrscheinlich einer von drei Touristen in der Stadt ist. Die Isla glänzt nicht nur mit ihrer schönen Küste und dem „Modellprojekt“-Charakter, der bis heute für niedrigere Preise als andernorts sorgt, sondern kann vor allem mit ihren liebenswürdigen und hilfsbereiten Einwohnern punkten.

Zurück in Havanna geht es direkt nach Zentralkuba, in das kleine Städtchen Morón, das nahe der Nordküste liegt. Von hier aus lassen sich gut Ausflüge in die nähere Umgebung machen, z.B. in das „Pueblo holandés“, das holländische Dorf, welches in den 1960er Jahren auf Initiative von Fidel Castros Frau Célia Sánchez im niederländischen Stil errichtet wurde.

Auch die beiden Inseln Cayo Coco und Cayo Guillermo sind gut in einem Tagesausflug zu bereisen. Sie bieten mit Playa Pilar ohne jede Übertreibung einen der schönsten Strände der Karibik und sollten Teil einer Kuba Rundreise sein.

Von Morón aus geht es weiter nach Ciego de Ávila, wo das Leben gemütlich zugeht und, wie in allen untouristischen Städten, viele Restaurants in nationaler Währung existieren. Gut gesättigt kann man ruhigen Gewissens weiterziehen nach Gibara, dem beschaulichen „Gegenpol“ zu Baracoa. Tatsächlich haben beide Städte viele Gemeinsamkeiten und streiten sich bis heute um den Titel, die einzig wahre Landezone von Christopher Kolumbus in der Neuen Welt gewesen zu sein. Von Gibara aus bietet sich ein Abstecher zu den etwa 50 km entfernten Stränden von Guardalavaca an.

Von Gibara aus folgt man nach Möglichkeit der kleinen Küstenstraße weiter Richtung Mayarí. Wer noch mehr Strand sucht, wird hier mit dem wunderschönen Cayo Saetía fündig, das mit karibischen Traumstränden aufwarten kann.

Während einem Kuba Urlaub keinesfalls verpassen sollte man das malerische Baracoa, welches am Fuße eines Tafelbergs, eingeschlossen von tropischem Regenwald direkt am Meer liegt. Die Stadt ist von der Provinz Holguín aus nur auf einer schlecht befestigten Landstraße über Moa zu erreichen auf der jedoch regelmäßig Busse verkehren. Keinesfalls verpassen sollte man hier den Humboldt-Nationalpark, der im Rahmen thematisch gegliederter Exkursionen besichtigt werden kann.

Wer dann noch Zeit hat, sollte der Südost-Metropole Santiago de Cuba einen Besuch abstatten, bevor es wieder zurück nach Havanna geht.


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