Kuba Sprache

Auf Kuba wird Spanisch gesprochen. Da Castellano, wie die spanische Sprache auch genannt wird, die offizielle Amtssprache ist, sind entsprechend alle Texte und Schilder ebenfalls darin gehalten. Trotz der vielen Touristen: englischsprachige Beschriftungen in Museen und anderes wird man auf Kuba meist vergebens suchen. Hinzu kommen die Besonderheiten des kubanischen Spanisch. Wie gut oder schlecht man ganz ohne Spanischkenntnisse während der Reise zurecht kommt, und wie man sich etwas Kenntnis der Sprache auf Kuba unter der Berücksichtigung des kubanischen Dialekts aneignen kann, erklären wir im Folgenden.

Sprache Kuba
Kuba Sprache

Kuba Sprache – alles Spanisch oder kommt man mit Englisch zurecht?

Aufgrund der langen Aversionen zwischen Kuba und den USA war Englisch nicht unbedingt eine Sprache, die im Land gerne gelehrt oder gelernt wurde. Wie in vielen anderen Ländern Lateinamerikas ist man auch in Kuba auf die eigene Kultur und Sprache stolz. Die Identität der Nation definiert sich nicht zuletzt über die gemeinsame Sprache. Filme, Literatur und Musik konzentrieren sich im Land entsprechend auf spanischsprachige Werke, Englisch ist wenig präsent und dementsprechend schwer schlägt man sich als Tourist mit Englisch durch.

Dabei haben die Kubaner keine Scheu vor Fremdsprachen. Ganz im Gegenteil, bis Anfang der 1990er Jahre war russisch verpflichtend an den Oberschulen und viele Kubaner haben aus ihrer Zeit in der DDR nicht nur ein Motorrad, sondern auch ganz passable Deutsch- und Russischkenntnisse mitgebracht.

Heute lernen immer mehr junge Menschen auf privater Basis Englisch, das Kursangebot wächst mit dem Tourismus. Und obwohl mittlerweile sogar der Schule Englisch unterrichtet wird, hält sich die Verbreitung der Sprache noch immer in engen Grenzen. Zu dürftig sind die meisten Lehrer ausgebildet und das Angebot ist keineswegs ausreichend.

Hinzu kommt: Wer Englisch spricht, hat nicht immer die besten Absichten. Insbesondere in Havanna haben sich viele sogenannte „Jineteros“ auf die Devisen der Touristen spezialisiert. Allen Gemeinsam ist, dass sie im Unterschied zu den meisten Kubanern über mindestens passable Englischkenntnisse verfügen. Wer also „die richtigen“ Leute kennen lernen möchte, kommt um Spanisch nicht umhin. Dieser Hinweis sollte jedoch nicht so verstanden werden, dass jeder englischssprechende Kubaner zur Sorte der Jineteros gehört!

Außerhalb der Touristenzentren wird man früher oder später gezwungen sein, sich mit Hilfe der offiziellen Amtssprache zu verständigen, oder eben Hände und Füße zu benutzen. Als witzige Alternative bietet sich das „Ohne-Wörter-Wörterbuch“ an, in dem Alltagsgegenstände und Situationen bildlich dargestellt sind.

Bucht man einen Pauschalurlaub im All-inklusive Hotelurlaub oder eine vollständig organisierte Rundreise mit deutschsprachigem Reiseführer braucht man natürlich kein Spanisch, dabei wird sich aber auch der Kontakt abseits des Hotelpersonals auf ein Minimum reduzieren, was sehr schade ist. Also – bevor man nach Kuba reisen will – am besten etwas Spanisch lernen!

Kubas Sprache – Besonderheiten

Man sollte sich aber bewusst sein dass der kubanische Akzent nicht so leicht zu verstehen ist. Das Cubañol, wie die Kubaner ihre Mundart scherzhaft betiteln, gilt als einer der unverständlichsten Dialekte der spanischsprechenden Welt und orientiert sich an dem Spanisch, das auch in den Kanaren und Andalusien gesprochen wird. Um daher nach dem Spanischkurs nicht aus allen Wolken zu fallen, sollte man die wichtigsten Unterschiede zum „Hochspanisch“ kennen – Kuba Sprache, die Besonderheiten, kurz erklärt:

  1. Wie in ganz Lateinamerika wird in Kuba das „Seseo“ benutzt. Das heißt, dass der stimmlose th-Laut bei den Buchstaben c und s eher wie ein scharfes s ausgesprochen wird. Das gute daran: Das macht die Aussprache für Deutsche in der Regel
  2. Wie ebenfalls in anderen lateinamerikanischen Ländern wird auf Kuba meist die Du-Form () statt dem formalen Sie (usted) benutzt. Das duzen gilt vom Straßenhändler bis zum Polizisten und ist keineswegs unhöflich. Die Sie-Form ist nicht völlig ausgestorben, wird jedoch nur benutzt wenn man vor einer Person ganz besonderen Respekt ausdrücken möchte und schafft automatisch Distanz.
  3. Auch das Pronomen der 2. Person Plural (vosotros) ist auf Kuba, wie auch in vielen anderen hispanischen Ländern, nicht mehr gebräuchlich. Stattdessen wird die plurale Höflichkeitsform ustedes als Mehrzahl verwendet.
  4. Auf Kuba wird nicht nur besonders schnell gesprochen, sondern es werden auch gerne Vokale verschluckt oder nur ganz schwach angedeutet. Statt „moneda“ (Währung) hört man beispielsweise häufig eher „monea“.
  5. Das einem Vokal folgende s wird auf Kuba gerne verschluckt oder nur schwach angedeutet. Statt „los niños“ (die Kinder) heißt es dann eher „lo niño“.
  6. Das Doppel-l wird immer wie y gesprochen, so dass es z.B. keinen Unterschied mehr zwischen „pollo“ (Huhn) und „poyo“ (Steinbank) gibt. Die Laute l und r werden oftmals ausgetauscht.
  7. Als ob die Unterschiede in Morphologie und Phonetik nicht schon genug seien, kommen noch einige Wörter hinzu, die nur auf Kuba existieren. Aber keine Angst: Die spanischen Synonyme werden von den Einheimischen auch verstanden. Im Nachfolgenden einige Beispiele geläufiger „Kubanismen“:
    • la guagua, eigentlich „hübsch“ ersetzt auf Kuba das Wort für „omnibus“ (Bus).
    • el pomo wird auf Kuba statt „la botella“ (die Flasche) verwandt.
    • asere leitet sich aus der Sprache der indigenen Bevölkerung ab und bedeutet soviel wie Kumpel, Alter oder Kollege.
    • yuma ist das umgangssprachliche kubanische Wort für Ausländer. Damit werden entgegen landläufiger Interpretation nicht nur US-Amerikaner, sondern alle nicht auf Kuba geborenen Personen bezeichnen. Auch Dinge können natürlich „yuma“, also ausländisch, sein.
    • Als fula (grüne) bezeichnet man umgangssprachlich sowohl den US-Dollar als auch den CUC.
    • jinetero/a bedeutet eigentlich soviel wie „Reiter“. So nennt man auf Kuba nicht nur Prostituierte sondern die gesamte Gruppe von Leuten, die Touristen mit zwielichtigen Geschäften umwerben.
    • Einen guten Überblick über die Besonderheiten des kubanischen Spanisch findet man im Reise Know-How Sprachführer „Spanisch für Cuba“ aus der Kauderwelsch-Reihe. Dort sind auch konkrete Anwendungsbeispiele für verschiedene Alltagssituationen aufgelistet.

Einfach Spanisch lernen vor der Kubareise?

Warum nicht die Sprache auf Kuba vor dem Urlaub lernen? Es gibt dutzende gute Sprachführer, Crashkurse in Form von Büchern oder Online-Portale mit denen man wunderbar Spanisch lernen kann. Zumindest ein Grundwortschatz ist nicht nur höflich, sondern verschafft einem auch große Sympathien der Einheimischen und öffnet dadurch weitere Türen das Land und seine Bewohner noch besser und authentischer kennen zu lernen. Dabei kommt es nicht auf Perfektion an, selbst minimale Spanischkenntnisse werden von den Kubanern freudig begrüßt, deren Abwesenheit dafür umso mehr bedauert.

Die Besonderheiten des kubanischen Sprache zeigen sich vor allem im der gesprochenen Spanisch. Beim Lesen von Speisekarten, Straßenschildern, Fahrplänen und ähnlichem wird man wenig Unterschiede zu Spanien feststellen. Auch deshalb sollte man nicht vor der Sprache zurückschrecken. Im Folgenden ein paar Empfehlungen, um sich Spanisch schnell und leicht selbst beizubringen.

  • Das Angebot an Sprachkursen bei der nächsten Volkshochschule oder Universität ist meist umfangreicher und erschwinglicher als gedacht – auch Abendkurse sind eine gute Option zum Spanisch lernen.
  • Schnell und effektiv für die Reise lernt man mit dem Spanisch-Crashkurs von Kilian*. 30 Tage Geld-zurück Garantie und viel Videomaterial bringen einem die Reisekenntnisse spielend bei.
  • Warum keine Sprachreise? Kuba bereisen und dabei gleichzeitig spanisch lernen ist nicht nur möglich, sondern auch sinnvoll – fragen Sie Ihren Reiseveranstalter!
  • „Doch im Spanischen kann der Gebildete den Sinn ungefähr erschließen, auch ohne diese Sprache zu beherrschen“, urteilte einst der polnische Schriftsteller Stanislaw Lem. Und ganz unrecht hat er sicher nicht. Eines steht jedenfalls fest: Wer regelmäßig spanische Texte liest, tut sich beim Spracherwerb einen großen gefallen. Im Falle Kubas bietet sich dafür die Tageszeitung an, „Granma“  und „Juventud Rebelde“  sind die beiden größten und auch online verfügbar. Die Sprache wirkt insbesondere bei der Granma oft hölzern und paragraphenhaft, ist dadurch aber eben auch leichter zu verstehen. Und warum nicht einfach mal vor Ort eine Zeitung kaufen? So erfährt man zudem, was in dem Land gerade vor sich geht.
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